Auch wenn diese Tour nicht extrem lang ist, habe ich versucht, viele spannende Elemente abwechslungsreich zu kombinieren. Dazu gehört natürlich die Häntzschelstiege in den Affensteinen. An der Aussicht nach dem ersten Teil des Aufstiegs kann man sich meiner Meinung nach nicht sattsehen. Die Pfade zwischen Häntzschelstiege und Domstiege sind teilweise wenig belaufen und machen richtig Spaß, erfordern jedoch auch ein gewisses Maß an Fitness und auf jeden Fall eine sehr gute Trittsicherheit. Nach dem zweiten Aufstieg geht es dann entspannt über die Wilde Hölle wieder abwärts. Wer es etwas gelassener mag, kann sich gern meine Tour #4 zur Idagrotte genauer ansehen.
Inhalt
1. Daten
4 Stunden
558 hm
445 m
9,1 km
557 hm
162 m
2. Karte
3. Beschreibung
Diese mittelschwere Wanderung beginnt am Parkplatz Beuthenfall. Zunächst passiert ihr den Dietrichsgrund und gelangt mit Blick zur unteren Affensteinpromenade mit Blick auf den Bloßstock (siehe Karte, GPX, Komoot/Outdooractive-Link unten). Auch wenn einige Wege weniger frequentiert sind, ist die Häntzschelstiege das Nadelöhr der Tour. Ich empfehle euch deshalb, spätestens um 9:30 Uhr anzukommen, da es ansonsten den Spaß etwas beeinträchtigen könnte. Außerdem findet ihr dann wahrscheinlicher einen Parkplatz.
Dort links abgebogen gelangt ihr zum Einstieg der Häntzschelstiege. Von dort aus passiert ihr die untere Häntzschelstiege und genießt die wunderschöne Aussicht, während ihr zum oberen Teil der Stiege gelangt.
Sollte es am unteren Teil der Stiege zu einem besonders langen Stau kommen, empfiehlt es sich, auf die Zwillingsstiege auszuweichen und anschließend den oberen Teil der Häntzschelstiege zu begehen. Diese Variante ist in der Regel weniger frequentiert.
Der Einstieg zur oberen Häntzschelstiege erfolgt über einen schmalen Felsspalt, den man am besten seitwärts mit abgesetztem Rucksack begeht. Ein Kamin führt weiter nach oben, wobei ausreichend Klammern vorhanden sind. Es ist jedoch wichtig, frei von Höhenangst zu sein. Ich würde immer empfehlen, ein Klettersteigset mitzunehmen, um die Sicherheit zu gewährleisten und den Aufstieg besser genießen zu können. Die Stiege wird nur im Aufstieg begangen.
Entlang des langen Horns könnt ihr eine kurze Rast am Aussichtspunkt einlegen. Um wieder ein Stück nach unten zu gelangen, biegt ihr rechts auf die Wolfsfalle ab. Dieser Weg ist ein relativ verwachsener Naturpfad, der für Abwechslung sorgt, aber bei Nässe auch rutschig sein kann. Daher sollte man ihn vorsichtig begehen und nicht unbedingt mit kleinen Kindern. Als Ausweichstrecke kann man weiter entlang des langen Horns gehen und dann über den (Teil-)Zustieg vom Carolafelsen wieder auf die Route gelangen. Solltet ihr euch für den Naturpfad entscheiden, könnt ihr dennoch bei Bedarf einen Abstecher zum Carolafelsen unternehmen.
Weiter geht es entlang der oberen Affensteinpromenade, die ihr auf dem Rückweg erneut kurz passieren werdet. Anschließend folgt ein weiterer Naturpfad, der an der Zitadelle vorbeiführt. Auch hier solltet ihr vorsichtig und langsam vorgehen. Ihr könnt auch kurz an der Felswand entlang gehen, am Ende des Weges eine kurze Rast einlegen und anschließend wieder zurückgehen. Danach passiert ihr den Sandlochweg und biegt links ab. An heißen Tagen könnt ihr in der Sachsenhöhle eine kurze Abkühlung finden.
Der Zugang zur Domstiege führt links von der Sachsenhöhle etwas versteckt nach oben. Diese ist relativ kurz und kann ein wenig zugewuchert sein. Es erfordert ein wenig Überwindung und Geschick, die Kette zum Hochziehen zu erreichen, daher könnten kleine Kinder ohne Hilfe damit Schwierigkeiten haben. Bei Nässe kann es auch glatt sein. Sobald man die Kette in der Hand hat, geht alles reibungslos. Sobald ihr wieder auf „normalen“ Wegen seid, könnt ihr auf der Affensteinpromenade die Aussicht genießen und eine Mittagspause machen.
Der Abstieg erfolgt über Treppen (kleine Domstiege). Alternativ konnte man auch einen weiteren klettersteigähnlichen Weg nutzen, der rechts abgeht und an der Rohnspitze vorbeiführt. Auf Nachfrage bei der Nationalparkverwaltung ist dieser Weg jedoch seit einiger Zeit nicht mehr passierbar. Man kann ihn jedoch von der Sachsenhöhle aus begehen, um dort z.B. eine Pause zu machen. Man muss anschließend umkehren und die Wanderung an der Sachsenhöhle fortsetzen.
Über den Sandlochweg gelangt ihr zum größeren Zeughausweg und biegt dann wieder rechts auf den Höllweg ab. Dieser Naturpfad ist gut begehbar und macht Spaß. Oben angekommen, geht ihr dann wieder ein Teilstück der oberen Affensteinpromenade entlang, auf dem ihr bereits wart. Anschließend biegt ihr jedoch scharf links ab und beginnt den Abstieg über die Wilde Hölle. Hier benötigt ihr kein Klettersteigset, aber der Weg ist dennoch spannend und leicht anspruchsvoll.
Über die untere Affensteinpromenade erreicht ihr schließlich den Hauptweg und gelangt zurück zum Ausgangspunkt am Parkplatz Beuthenfall. Am Bachlauf könnt ihr gemütlich sitzen und euch abkühlen, bevor ihr eure Heimreise antretet.
Bei Bedarf könnt ihr auch den Großparkplatz in Bad Schandau nutzen und mit der Kirnitzschtalbahn nach oben fahren. Beachtet jedoch, dass die Parkplätze im Kirnitzschtal schnell voll werden können. In diesem Fall solltet ihr frühzeitig anreisen oder alternative Aufstiegsmöglichkeiten wie die Zwillingsstiege in Betracht ziehen.
4. Tipps und Tricks
Generell erfordert die Wanderung keine extreme Kondition, aber Sie sollten dennoch fit genug sein und auch abgelegene Pfade mögen auf denen eine sehr gute Trittsicherheit erforderlich ist.
Für die Häntzschelstiege empfehle die Nutzung eines Klettersteigsets. Dieses kann man sich auch in der Tourist-Info Bad Schandau bequem ausleihen. Es lässt sich auch bereits vorab reservieren und bezahlen. Hier geht es zum Outdoorverleih.
Außerdem empfehle ich festes Schuhwerk und Zeckenschutz.
Wenn man die Tram nutzen möchte, sollte man sich vorher beim Regionalverkehr über eventuelle Streiks informieren. Weitere Informationen dazu gibt es unter Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
5. Anreise
Der beste Parkplatz befindet sich am Beuthenfall. Der Tagespreis beläuft sich auf 7€. Alternativ kann man die anderen Parkplätze entlang der Kirnitzsch nutzen. Anderfalls nimmt man den ÖPNV (bzw. die historische Kirnitzschtalbahn) von Bad Schandau aus und gelangt somit zum Beuthenfall, sofern man etwas länger schlafen möchte :-).
6. GPX-Datei
Für diese Route könnt ihr gerne meine GPS-Datei (.GPX) herunterladen. Ihr könnt sie beispielsweise auf euer GPS-Gerät laden oder in allen gängigen Wanderapps wie Komoot oder Outdooractive nutzen.
7. Links
Diese Route findet ihr auch in meinem Profil auf Komoot oder Outdooractive.
Hinweis: Diese Routenempfehlungen basieren auf meinen eigenen Erfahrungen. Jedoch können Wege auch kurzfristig nicht mehr begehbar sein. Deshalb sind alle Angaben ohne Gewähr und das Begehen erfolgt auf eigene Gefahr.
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